Auf in eine Cookie-freie Zukunft: Websites ohne Cookie Banner!
Cookies – kleine Datenschnipsel, die das Internet am Laufen halten oder uns das Surfen zur Hölle machen? In der digitalen Welt sind Cookies ein komplexes und oft missverstandenes Thema. Viele wissen nicht genau, was Cookies sind und wann die Zustimmung der Besuchenden wirklich erforderlich ist. Häufig werden Cookie-Banner eingesetzt, die möglicherweise gar nicht notwendig sind. Denn, wenn keine Marketing-Cookies verwendet werden, erübrigt sich auch die Notwendigkeit eines Cookie-Hinweises.
Lasst uns einen genaueren Blick darauf werfen!
Fragen über Fragen
Nach dem Inkrafttreten der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) im Jahr 2018 hatte ich viele Fragen zur Datenschutzpraxis. Wann genau benötige ich einen Cookie-Banner? Was muss ich tun, um rechtlich abgesichert zu sein? Welches Tool ist die beste Wahl? Nach umfangreichen Recherchen und nervenaufreibenden Entscheidungen wählte ich einen Cookie-Consent-Anbieter und schloss dieses Kapitel vorerst ab.
Doch Jahre später stellen sich neue Fragen:
Kann eine Website überhaupt ohne Cookie-Banner existieren?
Ist ein Cookie-Hinweis wirklich notwendig, wenn keine Marketing-Cookies im Spiel sind?
Sind Marketing-Cookies für mich unverzichtbar?
Muss ich wirklich im Detail wissen, wie sich die Besucher:innen auf meiner Website bewegen?
Kann ich auf Google Analytics als Marketing-Tool verzichten?
Wenn wir die Perspektive umdrehen: Wie empfinden wir es, ständig von riesigen Cookie-Bannern begrüßt zu werden? Ist es noch möglich, realistisch einzuschätzen, wer welche personenbezogenen Daten in welcher Weise nutzt?
Automatisch öffnende Hinweise sind nicht nur nervig, sondern könnten dazu führen, dass wir eine Website direkt verlassen möchten. Und was ist mit unseren im Internet verstreuten Daten? Ein Thema, das nicht leicht zu ignorieren ist.
Was sind eigentlich Cookies?
Cookies sind kleine Textdateien, die auf deinen Endgeräten gespeichert werden. Sie werden erzeugt, wenn Websites Informationen lokal speichern und sie später abzurufen. Cookies enthalten Daten wie die IP-Adresse oder möglicherweise auch weiterführende Informationen, die Rückschlüsse auf persönliche Eigenschaften oder Merkmale der Nutzer:innen ziehen lassen (Achtung: nicht zu verwechseln mit „Cache“).
Wann ist von “guten” Cookies und wann von “schlechten” Cookies die Rede?
Es gibt unterschiedliche Arten von Cookies. Einige sind „gut“ in Form von technisch notwendigen Cookies, ohne die eine Website nicht funktionieren würde. Sie enthalten Daten, die für den Aufbau einer Verbindung zwischen deinem Gerät und dem Server des Website-Betreibers zwangsläufig benötigt werden. So muss die IP-Adresse an den Server übertragen werden. Abgesehen vom Austausch der IP-Adressen gibt es keine Notwendigkeit für Cookies.
Die anderen sogenannten „schlechten“ Cookies sind Marketing-Cookies und Tracking-Cookies. Sie sind technisch nicht zwingend notwendig und somit optional. Marketing-Cookies können die Performance verbessern oder Nutzer:innen einen Mehrwert bieten, indem zum Beispiel Google Maps oder YouTube-Videos eingebunden werden. Tracking-Cookies sammeln, verwenden oder verkaufen personenbezogene Daten, zum Beispiel um Profile für gezielte Werbung zu erstellen.
Gefühlte 90 % aller Websites führen unnötig einen Cookie-Hinweis.
Was ist ein Cookie Banner (oder Cookie Hinweis)?
Ein Cookie Banner ist ein Mechanismus, der auf Websites verwendet wird, um die Zustimmung der Nutzer zur Verarbeitung der personenbezogenen Daten zu erhalten. Das Banner erscheint, wenn Nutzer:innen das erste Mal auf eine Website kommen. Es informiert darüber, dass die Website Cookies und Tracker verwendet und persönliche Daten verarbeitet. Nutzer:innen müssen dann eine Wahl treffen, ob diese Daten verarbeitet werden dürfen oder nicht. Für technisch notwendige Cookies (den „guten“) bedarf es keine Einwilligung seitens der Website-Besuchenden.
Wie sieht ein rechtskonformer Cookie Hinweis aus?
Ein rechtlich sicheres Cookie Banner muss beim ersten Website-Aufruf eingeblendet werden und zeigt eine detaillierte Auswahl. Nutzer:innen müssen ausdrücklich eine Einwilligung oder Ablehnung abgeben. Vor der Zustimmung dürfen keine Daten übertragen werden.
Der Einwilligungstext für die Nutzung der Cookies sollte so genau wie möglich sein. Es sollte daraus hervorgehen um welche Daten es sich handelt, wofür diese genutzt und an wen diese Informationen weitergeleitet werden.
Wie finde ich heraus, ob und welche Cookies meine Website sammelt?
Es gibt online verschiedene Cookie-Checker, die dir dabei helfen können festzustellen, ob und welche Cookies deine Website sammelt. Diese Tools ersetzen keine zuverlässige technische und rechtliche Beratung, geben dir aber eine erste grobe Einschätzung.
Beispielhaft bietet Cookiemetrix nach Eingabe deiner URL eine Analyse nach folgenden Kriterien:
Banners Found: Gibt es ein Cookie-Banner? Macht es einen vollständigen Eindruck?
Third-Party Domains: Werden Cookies oder Skripte von anderen Domains eingebunden (z. B. YouTube)?
Stored Cookies: Werden (vor einer expliziten Zustimmung) Cookies gesetzt?
Beachte: Ein Check gilt immer nur für die jeweils abgefragte Seite, also nicht zwangsläufig für die ganze Website. Das heißt konkret, wenn auf einer Seite innerhalb deiner Website ein externer Dienst (z.B. Google Maps) eingebunden ist, kann sich auf dieser Seite ein Cookie befinden, aber unter Umständen nicht auf der Startseite.
Geht es auch ohne? Websites ohne Cookie erstellen
Hier sind einige Gründe, die dafür sprechen, eine Website ohne Cookies zu betreiben und somit auf das Cookie Banner zu verzichten:
Erstellen von Cookie Banner ist zeitaufwändig
Das Recherchieren der verschiedenen Anbieter und das Berücksichtigen und Umsetzen aller Richtlinien ist zeitaufwändig. Außerdem macht es wirklich keinen Spaß.
Einsatz von Marketing-Cookies fühlt sich falsch an
Mein Ziel ist es, den Wunsch von Besuchenden nach Privatsphäre zu respektieren und mit deren personenbezogenen Daten vertraulich umzugehen. Transparenz schafft Vertrauen. Wer keine Daten preisgeben möchte, soll dazu nicht gedrängt werden.
Cookie Hinweise sind benutzerunfreundlich
Cookie Banner wirken wie Schranken und lassen das Gefühl entstehen, nicht willkommen zu sein. Es kann nur im Sinne der Nutzer:innen sein, wenn beim ersten Website-Besuch der Blick nicht versperrt ist und kein nerviges Banner weggeklickt werden muss. Außerdem akzeptieren Besuchende den Cookie Hinweis oft nur notgedrungen und verstehen gar nicht was ihre Zustimmung genau bedeutet.
Ohne Tracking-Cookies rechtlich auf der sicheren Seite
Immer wieder ändert sich die Gesetzgebung durch staatliche Vorschriften wie der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) hinsichtlich Cookie Banner. So besagt die neuste Regelung, dass abweichende Farbgestaltung der Buttons verboten sind und alle Buttons die gleiche Größe haben müssen. Beim Verzicht auf Tracking-Cookies muss ich weder Sorgen noch Kopfschmerzen haben, rechtliche Fehler zu machen. Keine Cookies, keine Probleme!
Kann ich bei meiner Squarespace Website auf ein Cookie Banner verzichten?
Neben den technisch notwendigen Cookies setzt Squarespace Marketing-Cookies ein, um Statistiken für deine Website zu erfassen. Sobald du auf diese Statistiken (Squarespace Analytics) und auf den Einsatz von den o. g. „schlechten Cookies“ verzichtest, benötigst du kein Cookie Banner mehr.
Squarespace Analytics deaktivieren:
Du möchtest sicher gehen, ob es geklappt hat und deine Website cookie-frei ist? Mach den Cookie-Check.
Hier findest du die Auflistung aller von Squarespace verwendeten Cookies.
Auf in eine cookie-freie Zukunft?
Für mich bedeutet das konkret, dass ich zukünftig Websites ohne Cookie Banner erstelle und somit auf Tracking- und Datenspeichermethoden verzichte. Auch mit der Konsequenz, dass ich keine individuellen Informationen über die Nutzer:innen zu Marketingzwecken analysieren und auswerten kann. Damit kann ich leben.
Mit dem Wissen, wie eine professionelle Website ohne Cookies erstellt werden kann, steht einer cookie-freien Zukunft nichts im Weg.
Hinweis:
Dieser Blogbeitrag ist mit bestem Wissen und Gewissen entstanden. Ich bin keine Juristin und somit nicht berechtigt rechtliche Beratung anzubieten. Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, kontaktiere am besten einen Fachanwalt.
Stand: 7. Februar 2023 | Dieser Blogbeitrag wird regelmäßig aktualisiert.